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Das Kochen ist wohl eine der zeitaufwändigsten Tätigkeiten des mittelalterlichen Lagerlebens. Es besteht durchaus ein Unterschied darin, ob man eine Mahlzeit auf dem heimischen Herd oder über offenem Feuer zubereiten möchte.
Um eine einfache Gemüsesuppe für 15 Leute auf dem Markt kochen zu können, wird zunächst einmal jede Menge trockenes Holz verschiedener Größe benötigt. Trocken, weil man ansonsten seine Gefährten mehr räuchert, als notwendig, und verschiedene Größen, damit die Intensität des Feuers (also die Temperatur) dem Gargut angepaßt werden kann.
Neben dem Holzsammeln, Hacken und evtl Trocknen, müssen die Zutaten an der frischen Luft ohne fortschrittliche Hilfsmittel einer modernen Küche vorbereitet werden. Nachdem dann das Feuer entfacht wurde, kann mit dem Garen begonnen werden. Es ist jedoch zu bedenken, daß eine Suppe über dem Feuer durchaus mehrere Stunden benötigt, bis ihre Bestandteile weich gekocht sind. Es ist für uns zusätzlich sehr sinnvoll, wenn die Gerichte auch über dem Feuer "vergessen" werden können, falls der Zeitpunkt vom Mittagessen mit einem Showauftritt zusammen trifft.
Bei der Auswahl der Lebensmittel bedarf es ein wenig Recherche. Es gibt ein paar Zutaten, die in einem authentischen, frühmittelalterlichen Lager nicht unbedingt auf dem Speiseplan stehen sollten. Dazu gehören Gemüsesorten wie Mais, Tomaten, Paprika und auch Kartoffeln oder Nudeln. Auch muss man bedenken, daß Gewürze wie Salz und vor allem Pfeffer, in einem Söldnerlager wie dem unseren nicht unbedingt vorgekommen wären. Da aber die meisten Vereinsmitglieder nicht auf die gewohnten Lebensmittel z.B. Schokolade oder Kaffee verzichten wollen und wahrscheinlich auch kaum jemand ungewürzte Speisen essen würde, so gehen wir den einen oder anderen Kompromiß ein. Ein zusätzliches Problem stellt auch die Beschaffung von "alten" Gemüsesorten dar, da es sie heutzutage nicht mehr gibt oder sie preislich unser Marktbudget sprengen würden.
Wir versuchen also unser Bestes und probieren auch immer wieder neue Kochrezepte aus. Alles, was nicht "markttauglich" ist, aber dennoch mit muß, bleibt versteckt im Zelt.
So haben wir bereits viele leckere Suppenrezepte erprobt, erfolgreich Brot gebacken und einen Krustenbraten genießbar über dem Feuer gegart. In der nächsten Zeit wird dieser Bereich nach und nach durch Kochrezepte und weitere hilfreiche Ideen erweitert.
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